Bad Aibling – Bayerns blühende Gesundheitsstadt

Antrag der GOL-Fraktion:
Bad Aibling – Bayerns blühende Gesundheitsstadt
Christiane Schwaller hat das Thema „Blühstreifen, Biodiversität und die Auswirkungen für die Umwelt und unsere Stadt“ in unserer Gruppe vorgeschlagen und nach ausführlicher Recherche einen Antragsentwurf erstellt und in Diskussion gebracht. Max Leuprecht hat als Umweltreferent im Stadtrat diesen Entwurf aufgegriffen und als Antrag im Namen der Fraktion eingereicht.

Sehr geehrter Bürgermeister Schwaller,

anbei ein Antrag der GOL-Fraktion mit der Bitte um Prüfung und Behandlung in einer der ersten Stadtratssitzungen im neuen Jahr. Für Rückfragen stehen wir gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen, Max Leuprecht

Sehr geehrter Herr Bürgermeister,

die grüne Stadtratsfraktion stellt folgenden Antrag:

Der Bauhof der Bad Aibling wird beauftragt, ab dem Jahr 2015 mehrschürige Rasenstreifen und bisherige saisonale Blumenrabatten entlang von Straßen, Wegen, Gräben und Bachläufen durch geeignete (Pflege-) Maßnahmen (z.B. einschürige Mahd nach dem Abblühen bzw. Aussamen) in Wiesenstreifen aus Wildkräutern und Langgräsern umzuwandeln. Entlang von neuen Straßen und Wegen werden sie mit dem Bau neu angelegt.

Ziel ist es, Bad Aibling durch die Pflege von Wildkrautstreifen und die Neuanlage von Blühstreifen im ganzen Stadtgebiet in eine der blühendsten Städte Bayerns zu verwandeln.

Dem Stadtrat wird nach dem Pilotjahr in 2015 über die ersten Erfolge berichtet.

Begründung

Bad Aibling genießt als Kur- und Gesundheitsstadt bei Touristen, Gästen, Zugezogenen und Einheimischen einen besonderen Ruf als liebens- und lebenswerte Stadt. Dieser Charme soll weiter gestärkt werden. Mit Hilfe eines Netzes aus Streifen von Wildkräutern und Langgräsern im ganzen Stadtgebiet – anstatt von Blumenrabatten oder kurz geschnittenen Rasenstreifen -, kann Bad Aibling auf einfachem Weg viele positive Effekte erzielen:

•- Die Attraktivität von Bad Aibling wird deutlich aufgewertet.

•- Blühstreifen sind pflegeleichter als Blumenrabatten, dadurch Kosten werden eingespart.

•- Die Bewässerung von saisonalem Sommerflor entlang von Straßen entfällt.

•- Artenreiche Blühstreifen sind Lebensraum und Nahrungsgrundlage für zahlreiche, mittlerweile seltene Tier- und Pflanzenarten.

•- Auch Landwirtschaft, Obstbau und Imkerei profitieren davon: Bienen und Insekten, die für die

Bestäubung notwendig sind, werden durch Wildkrautstreifen gefördert.

In der hinteren Madau beispielsweise blühen bereits Wildstaudenwiesen (mit Orchideen) und am Kreisel in Mietraching erfreuten attraktive Wildkräuter in diesem Sommer die Passanten. Das zeigt: Ein blühendes Bad Aibling ist ohne großen Aufwand umzusetzen.

In benachbarten Kommunen wird bereits Vergleichbares mit viel Erfolg unternommen:

•- Bad Feilnbach hat beim Bundeswettbewerb „Entente Florale – Gemeinsam Aufblühen“ 2014 Bronze gewonnen – als einzige bayerische Gemeinde (siehe Fotos). Auch die Bürgerschaft wurde einbezogen: Sie konnte sich die Blumenmischung zur Ansaat einer Bienenweide kostenlos beim Wertstoffhof abholen.

– •In Traunstein hat eine ähnliche Initiative der Stadtgärtnerei viel positive Resonanz erhalten. Bunte Blumenwiesen schmückten die Stadt und ernteten viel Lob. „Es sei heuer nicht mehr als ein Versuch gewesen, die Wiesenstreifen mit Sommerblumen auszusäen. Aber wir werden das wohl nächstes Jahr wieder machen“, so der Stadtgärtner. “Die Blumenwiesen sind auch unaufwändig in der Pflege, blühen früh und lange und duften herrlich. Wir beobachten gerade viele Schmetterlinge und Hummeln auf den Blumen.“ (Traunsteiner Tagblatt, 19. Juli 2014)

Zur Umsetzung schlagen wir – abgesehen von neu zu bauenden Flächen – bestehende Flächen entlang von Spazier- und Radwegen vor (z.B. Birkenallee, Schwimmbadweg, Wilhelm-Leibl-Radweg), insbesondere entlang von Gräben und Wasserläufen (Böschungsflächen), nicht ausgebaute oder untergeordnete Straßen (wie z.B. Schwimmbadstraße, Zeller Weg, Ghersburgstraße, Ellmosener Straße, Ebersberger Straße) und die Seitenflächen von Verkehrskreiseln, Querungsinseln an Hauptstraßen und entlang von Parkplätzen, sowie

Flächen im Gewerbegebiet Markfeld und B&O-Gelände.

Die Finanzierung etwaiger anfänglicher Umsetzungskosten können aus dem Naturschutzbudget bestritten werden, das seit Jahren im Haushalt eingestellt ist.

Wir bitten um Prüfung des Antrags und Behandlung in einer der ersten Stadtratssitzungen im neuen Jahr.

Vielen Dank.

Mit freundlichen Grüßen

Max Leuprecht

leuprecht