Wenn Grüne Grün ausgraben

Staudenknöterich – ein ungeliebtes Grün

Der Japanische und der Sachalin-Staudenknöterich haben sich bei uns auch entlang des Mangfalldeichs ausgebreitet.
Ein Problem – denn lässt man die Neophyten wachsen, breiten sie sich binnen weniger Jahre flächendeckend und tiefwurzelnd aus. Andere Pflanzen werden  vollkommen verdrängt, und auch unsere Insekten können mit dieser extrem invasiven und dominanten Art wenig anfangen. Dann hilft nur noch Baggereinsatz!

Einige Bestände hat das Wasserwirtschaftsamt selbst mit Maschineneinsatz entfernt. Aber auf Grund der extremen Ausbreitung, und das schon durch kleinste Pflanzenteile, ist es ganz wichtig, dass der japanische Knöterich immer wieder sofort und vor allem vollständig ausgegraben wird!

Der Japanische Knöterich

Es gibt natürlich viele schöne und nützliche eingeführte oder eingewanderte Pflanzenarten (Neophyten) wie Walnuss oder Kastanie, über die wir uns freuen. Der Japanische Knöterich aber würde wirklich alles, was sich so artenreich auf dem Deich an Ansaaten entwickelt hat, bald verdrängen. Und dabei ist er wesentlich schlimmer als Indisches Springkraut und Goldrute.  https://de.wikipedia.org/wiki/Japanischer_Staudenkn%C3%B6terich 

Besonders problematisch gestaltet sich die Entfernung des Japanischen Knöterichs, da er schon aus den kleinsten ober- oder unterirdischen Sprossteilen erneut austreibt. Pflanzenreste werden natürlich über das fließende Wasser der Mangfall besonders gut weiterverbreitet.
Der Japanische Knöterich muss unbedingt im Restmüll entsorgt, also verbrannt werden.

Seit einigen Jahren wird der Knöterich von einer kleinen Gruppe rund um Steffi Niggl entlang des nördlichen Mangfalldeichs bekämpft. Dort hatte er sich, bedingt durch die Deichsanierungsarbeiten, weit ausgebreitet.

Dem unglaublichen Fleiß und der Ausdauer der Ehrenamtlichen ist es zu verdanken, dass mittlerweile nur noch vereinzelte Pflanzen nachwachsen.

Auch dieses Jahr geht es dem Knöterich wieder an den Kragen.
Gemeinsam rücken die Naturfreunde aus.

Termin: Montag, 25. Mai, 17:00 Uhr
Treffpunkt: Wendelsteinstraße, Aufgang zum Deich, siehe Foto unten

Auch der Bauhof unterstützt, wird die ‚Ausbeute‘ abholen und fachgerecht entsorgen.
Außerdem werden Bauhofmitarbeiter am Deichfuß und am Wendehammer Hochfellnstraße mit Maschineneinsatz dichtere Gruppen des Knöterichs beseitigen.

Auf der Schwarzen Liste

Das Bundesamt für Naturschutz führt beide Arten auf der Schwarzen Managementliste:
Japan-Staudenknöterich
http://www.neobiota.de/fileadmin/NEOBIOTA/documents/NIB/BfN_NIB-Pflanzen_Fallopia-japonica_2013-06-30.pdf
Sachalin-Staudenknöterich
http://www.neobiota.de/fileadmin/NEOBIOTA/documents/NIB/BfN_NIB-Pflanzen_Fallopia-sachalinensis_2013-06-30.pdf
Die naturschutzfachliche Invasivitätsbewertung besagt, dass durch dichte Dominanzbestände heimische Pflanzen- und Insektenarten verdrängt werden. Das Reproduktionspotential und das Ausbreitungspotential wird als hoch bewertet. Die Ausbreitung erfolgt entlang der Gewässer durch Verdriftung von Rhizomen und Sprossteilen, aber auch entlang der Straßen mit Erdaushub. Aufmerksamkeit sollte auf die Vermeidung von unbeabsichtigter Ausbringung gerichtet werden. Die Arten werden bisher häufig mit Erde, Baumaterial und –maschinen und Gartenabfällen ausgebreitet. Zur Vorbeugung einer weiteren Ausbreitung sollten neue und kleine Einzelbestände vorrangig, schnell und fachgerecht entfernt werden. Altbestände können kaum mehr oder nur unter großem Kostenaufwand mit Baggereinsatz wieder entfernt werden.