Rufbus für Bad Aibling

Im Ausschuss für Klimaschutz und Stadtentwicklung wurde das Konzept des Rufbusses vorgestellt. Tolle Sache und eine echte Chance, Verbesserungen im ÖPNV bei uns auf dem Land zu erreichen. Das sahen nicht nur wir Grüne so. Trotzdem ging aber bisher nichts weiter. Unser Bürgermeister zeigte sich verwundert, dass es keine Nachfragen gab… Nun, wir sind verwundert, dass es scheinbar erst einen Antrag braucht, damit es an dieser Baustelle weitergehen kann. Hier unser Antrag – als Sommerauftrag an die Verwaltung:


Antrag Rufbus für Bad Aibling

Sehr geehrter Herr Bürgermeister,
sehr geehrte Damen und Herren des Stadtrates,

die Fraktion Bündnis90/DIE GRÜNEN beantragt hiermit die Erarbeitung eines realistischen und bedarfsorientierten Konzepts für die Einführung eines Rufbus-Systems für Bad Aibling.
Dieses Konzept sollte 2022 dem Stadtrat zur weiteren Entscheidung vorgestellt werden.

Begründung:

Seit vielen Jahren wird fehlender ÖPNV im ländlichen Raum – und ebenso bei uns in Bad Aibling – von Bürger*innen bemängelt.
Auch im Zuge der notwendigen Mobilitätswende – die für uns in Bad Aibling nicht allein aus klimatischen Gründen, sondern auch auf Grund der zunehmend katastrophaler werdenden Verkehrssituation unerlässlich ist – ist die Einführung eines ernstzunehmenden ÖPNVs dringender denn je.

Die oftmals angedachte zweite Linie des Moorexpress fand bisher ebenso wenig Zustimmung wie die Einrichtung eines Ortsbusnetzes. Die Begründung für beide Ablehnungen lässt sich auf „zu hohe Kosten“ und „fehlende durchgängige Auslastung“ zusammenfassen.

In seiner Sitzung vom 15.3.2022 wurde dem Ausschuss für Klimaschutz, Stadtentwicklung und Gesamtverkehrsplanung das Rufbussystem der Firma Omobi vorgestellt – mit durchweg positiver Resonanz.

Ein Rufbus-System kann ein wertvoller Baustein für einen nennenswerten ÖPNV sein. Mit einem solchen System kann der individuelle Mobilitätsbedarf der Bürger*innen über das ganze Stadtgebiet verteilt wesentlich genauer befriedigt werden; auch eine bedarfsgerechte Anbindung der Ortsteile lässt sich wesentlich einfacher, günstiger und nutzerfreundlicher erreichen. Das System „Rosi-mobil“ zwischen Chiemsee, Nußdorf und Sachrang liefert bereits vielversprechende Ergebnisse. Das gut angenommene „Seniorentaxi“ in Bad Aibling könnte in einem solchen neuem Konzept eingegliedert werden. Als Betreiber liegt viel positives Potential bei den Stadtwerken Bad Aibling, die derzeit das neue Carsharing-Modell einführen. Sollte es zur Gründung der angedachten „Mangfall-Energie“ kommen, sehen wir hier für beide Systeme (Rufbus und Carsharing) eine geeignete Betreiberstruktur.

Die Möglichkeit, ein solches System auf die umliegenden Gemeinden zu erweitern bzw. in Kooperation mit den Nachbargemeinden einzuführen, sollte im Zuge der Konzepterstellung ebenfalls geprüft werden. Eine solche Ausweitung wäre schon auf Grund der spärlichen Taktung des existierenden Bussystems in diesem Bereich mehr als wünschenswert.

Unabhängig vom Ausgang entsprechender Gespräche mit den Nachbarkommunen sollte ein Konzept für Bad Aibling jedoch vorranging geprüft und zügig dem Stadtrat zur Entscheidung vorgelegt werden.


Im Namen der GRÜNEN Fraktion
Martina Thalmayr
(Fraktionssprecherin)