Ende April wurden im Trinkwasserschutzgebiet Willing Pestizide auf einem Acker ausgebracht. Dieses Gebiet versorgt Bad Aibling, Kolbermoor und Rosenheim mit Trinkwasser.
In vielen Landwirtschaftsbetrieben hierzulande wird der Acker kurz vor der Aussaat mit Pestizid unkrautfrei gespritzt.
Totalherbizide töten alle grünen Pflanzenteile, wie hier geschehen.
Pflanzenvernichtungsmittel, wie Round-Up-Ready von Bayer, enthalten neben Glyphosat Zusatzstoffe, die noch giftiger sind als das Glyphosat selbst. Zusätzlich entstehen durch den chemischen und biologischen Abbau im Boden weitere Produkte, die schon in geringsten Konzentrationen extrem schädlich sind.
Die gesundheitlichen Risiken sind durch viele Studien belegt, wie z. B. Krebs, Fruchtbarkeitsstörungen, Schädigungen des Erbguts, der Leber und der Nieren.
Auch gravierende Umweltschäden an Amphibien und Wasserlebewesen sowie am Bodenleben sind gut untersucht. Totalherbizide reduzieren somit massiv die Artenvielfalt.
Durch die hohe Fließgeschwindigkeit des Grundwassers im Schotter des Mangfalltals gelangen die hochproblematischen Giftstoffe sehr schnell in die Trinkwasserbrunnen.
Das Bundesministerium für Umwelt kündigt an, den Einsatz von Glyphosat in Wasserschutz- und Naturschutzgebieten erst ab 2024 grundsätzlich zu verbieten. Nach unserer Meinung kommt dies zu spät und greift viel zu kurz.
In Trinkwasserschutzgebieten muss Bio-Landwirtschaft der Standard werden. Die Stadtwerke München machen es seit Jahrzehnten vor.
Anmerkungen und Quellen
Titelbild
Von Anton – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=2869988
Umweltinstitut: Glyphosat, das meistverkaufte Pflanzengift der Welt
http://www.umweltinstitut.org/themen/landwirtschaft/pestizide/glyphosat.html
Bundesministerium für Umwelt: Plan zum Gyphosatausstieg
https://www.bmu.de/themen/wasser-abfall-boden/bodenschutz-und-altlasten/bodenschutz-und-altlasten-worum-geht-es/faq-plan-zum-glyphosat-ausstieg/
NABU: Fragen und Fakten zu Glyphosat
https://www.nabu.de/imperia/md/content/nabude/gentechnik/hintergrund/faqglyphosat.pdf
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