Der Moor-Express in Zeiten von Corona

#wirbleibendaheim

Es ist ruhig(er) geworden auf unseren Straßen. Wir verlassen das Haus nur noch für notwendige Besorgungen, Arztbesuche, einen Spaziergang oder Ähnliches. Touristen und Gäste können wir auf unbestimmte Zeit in Bad Aibling nicht mehr erwarten. Das öffentliche Leben befindet sich in einem ‚Slowmotion‘-Modus – und damit ist auch unser Moor-Express weit entfernt von einer wirtschaftlich sinnvollen Auslastung.

Ausgedünnter Fahrplan

Die Aib-Kur und die Firma Hollinger haben nun gemeinsam einen reduzierten Fahrplan für den Moor-Express installiert.
Ab Dienstag, 14. April, fährt der Moor-Express noch jeweils zweimal am Vormittag (Start an der Therme um 8 Uhr und um 11:20 Uhr) und am Nachmittag (14 Uhr und 16:30 Uhr). Samstag und Sonntag fährt er nicht.

Einsamer Moor-Express

Diese Maßnahme wurde auf Initiative der Aib-Kur ergriffen. Der Moor-Express ist vorwiegend als touristische Linie eingerichtet – aber darüber hinaus auch ein beliebter Service für die Aiblinger, vor allem Senioren. Im Moment werden nur noch vereinzelt Personen im Bus befördert. Das ist natürlich aus ökologischer Sicht nicht sinnvoll, führt aber darüber hinaus auch zu wirtschaftlichem Verlust. Hier hat die Aib-Kur als Betreiberin der Linie folgerichtig reagiert und konnte dank der Kooperationsbereitschaft der Firma Hollinger die nun eingeführte Reduzierung erwirken.

Kein gutes Signal für den ÖPNV

Wir sehen auch als Kommune enorme wirtschaftliche Herausforderungen auf uns zukommen. Daher ist diese Maßnahme natürlich richtig und wichtig.
Dennoch ist es kein gutes Signal, das wir hier Richtung ÖPNV aussenden. Die Akzeptanz von ÖPNV lebt von dessen Zuverlässigkeit und der Routine, die sich Fahrgäste aneignen. Jeder Fahrgast, der nun eventuell verloren geht, muss wieder mühsam zurückgewonnen werden.
Bleibt zu hoffen, dass auch hier die Solidargemeinschaft Bad Aibling greift und den Moor-Express und damit auch die Firma Hollinger nach der Krise wieder unterstützt.